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Der Weg ohne Heimkehr

Zweite Auflage

Armin T. Wegner

Der
Weg ohne Heimkehr

Ein Martyrium in Briefen

Im Sibyllen-Verlag zu Dresden

Alle Rechte, besonders dasder Übersetzung, vorbehalten.Copyright 1920 by Sibyllen-Verlag,G. m. b. H., Dresden.

Für ein greises geliebtes Haupt

Die große Palme und der kleine Schößling sind dahingegangen.

Ich blieb allein zurück.

Aus einem arabischen Liede.

Diese Briefe reden vom Tode, manche sind an Totegerichtet. Als ich sie schrieb, wußte ich nicht, daß ich sieeinmal zu einem Buche vereinen würde. Aber im Angesichtder Vernichtung, unter dem fahlen Horizont einerausgebrannten Steppe, wurde unwillkürlich der Wunschin mir wach, in diesen vielleicht letzten Äußerungen desDaseins über die persönlichen Freunde hinaus einergrößeren, unsichtbaren Gemeinde etwas von dem zusagen, das mich bewegte. Dieser Wunsch schlief auchdann nicht ein, als ich in schwerer Stunde aus denMauern einer auf viele Meilen in die Einsamkeit verbanntenStadt jenen letzten Abschiedsbrief schrieb undnach menschlichen Überzeugungen mit dem Tode rechnenmußte. Damals wurden einige dieser Briefe in Deutschlandgedruckt, wo sie leidenschaftliche Erregung erweckten;einer, den die Zensur aufgriff, verursachte später meineRückberufung aus der Türkei. Dies, sowie die empörteAnteilnahme, die mich zu jenem unglücklichenVolke zog, dessen furchtbaren Untergang ich erlebenmußte, waren der Grund, daß man mir nach meinerRückkehr aus Bagdad die Bitte, auch weiterhin indiesem Lande zu verbleiben, das ich durch die Erhabenheitseiner heroischen Landschaft, die Fülle der erfahrenenLeiden liebgewonnen hatte, versagte. Als sichmeine Abreise von Konstantinopel durch die Schwierigkeitender Behörden verzögerte, wurde ich durchSoldaten der deutschen Militärmission verhaftet undbis zu meiner zwangsweisen Abfahrt auf einem Dampferim Goldenen Horn interniert.

So blieben diese Briefe nicht nur Angelegenheitder Wenigen, für die sie bestimmt waren, sondernwurden zu dem Bekenntnis eines von Schmerzen erfülltenWeges, bemüht, einen Ausdruck zu finden fürdie Kämpfe des Menschen dieser Zeit, als noch derGlaube einsamer Seelen war, was viele jetzt laut aufden Lippen tragen. Zwar: die alte Erde umgibt michwie

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